2004_06_27_ZDF_Fernsehgarten_Ultimate_Juniors

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Neuer GermanTour-Teilnahmerekord – Europaweit einheitliche Standards entstehen

Nach einer Stagnation in den neunziger Jahren erlebt der organisierte Disc-Golfsport in Deutschland derzeit einen stetigen Aufschwung, der in der abgelaufenen Saison zu neuen Rekordzahlen bei Spielern, Turnieren und Kursen führte. Die Zahl der Teilnahmen an der sieben Turniere umfassenden GermanTour stieg von 404 auf 484. Freude nicht nur beim Sieger Michael Stelzer über einen Reisekostenzuschuss für 2007 in selbiger Eurohöhe, sondern auch bei den Turnierveranstaltern über den großen Spielerzuspruch.

Bei der Zahl der DFV-Mitglieder im Golfbereich wurde mit 136 zwar kein neuer Rekord erreicht. Doch während die Zahl von Golfern aus Ultimatemannschaften abnahm, hat die der rein auf Disc-Golf spezialisierten Spieler mit etwa 90 deutlich zugenommen. Grund hierfür war nicht zuletzt der mit 120 Startern sehr große Andrang bei dem seit Jahren beliebten Turnier in Söhnstetten. Es war 2006 nicht nur Teil der neuen PDGA-Eurotour, sondern fungierte auch als DM, der einzigen Veranstaltung im Turnierkalender, bei der seit letztem Jahr die DFV-Mitgliedschaft für deutsche Spieler Pflicht ist. Ein ausführlicher Bericht mit allen Ergebnissen ist unter der Homepage http://www.wsca.de/discgolf zu finden.

In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Turniere alleine keine neuen Spieler bringen. Aus Sicht der deutschen Golfgemeinde ist es deshalb besonders erfreulich, dass bei den Aktivitäten zur Vermittlung oder dem Verkauf von Kursen an öffentliche und private Träger in jüngster Zeit ein deutlicher Aufschwung zu verzeichnen ist. Bestes Beispiel ist der Grebensteiner Disc-Golf-Promoter Andreas Thöne, der sich neben seinem Online-Shop nun hauptberuflich um den Verkauf von Kursen kümmert.

Zu den neuesten Errungenschaften der Deutschen Szene zählen drei permanente Kurse: in Kellenhusen, wo sich direkt am Ostseestrand golfen lässt, sowie in Rüsselsheim und Potsdam. Die beiden letztgenannten entstanden in Eigeninitiative der dort beheimateten Spieler und dürften im laufenden Jahr für weiteren Zulauf vor Ort sorgen. Alles in allem verlief das Disc-Golf Jahr 2006 ziemlich reibungsfrei. DFV-nahe Themen, wie etwa die Erhöhung des Mitgliedsbeitrages oder die Pflicht zur Mitgliedschaft bei der DM-Teilnahme, sorgten kaum für Gesprächsstoff.

Weit intensiver wurden die Bemühungen der Professional Disc Golf Organisation (PDGA) wahrgenommen, ein europaweit einheitliches Turniersystem zu schaffen, einhergehend mit einer Anhebung der Turnierstandards (insbesondere hinsichtlich Preisgeld, Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit) und einer verbesserten transatlantischen und europaweiten Kommunikation. Das von der PDGA geförderte European Open Turnier in Finnland war mit dem Start von sechs Weltklasseprofis aus den USA (die im übrigen die vorderen Plätze fast unter sich ausmachten) und einem Preisgeld von über 15.000 Euro das europäische Turnierhighlight.

Alles deutet darauf hin, dass 2007 eine Fortsetzung der momentanen Erfolgsgeschichte bringen wird. Als neue Austragungsorte ambitionierter Turniere drängen Rüsselsheim und Potsdam auf den Plan. Gespannt darf man auch sein, wie sich die Eurotour entwickeln wird, da 2007 für eine Teilnahme die PDGA-Mitgliedschaft Pflicht sein wird und gleichzeitig die Mitgliedsgebühr von 10 auf 20 Euro angehoben wurde. Die Europameisterschaft in Belgien im Juli und die European Open in Finnland im August werden international aus deutscher Sicht wahrscheinlich die größte Beachtung finden.

Nicht zuletzt dürfte der Wechsel im Vorstand der Disc-Golfer neuen Schwung in die Abteilung bringen. Philipe Kutschke hat wegen beruflicher Arbeitsüberlastung seinen Vorsitz für Öffentlichkeitsarbeit an Philipp Stadler übertragen.

Bildunterschrift: Die Sieger der Disc-Golf DM 2006 in Söhnstetten rund um Michael Stelzer. (Foto: Dennis Stampfer)

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